Bambusfaser: wie grün ist das Material wirklich?

Ein schnell nachwachsender Rohstoff, Naturfaser und ökologisch all das wird dem neuen Trendmaterial nachgesagt: Bambus. Doch wie nachhaltig und grün ist die Bambusfaser wirklich? Kann sie Bio-Baumwolle ersetzen, oder sollten wir hier doch genauer hinschauen?

Die Bambusfaser

Das Bewusstsein für Herstellungsprozesse und Arbeitsbedingungen sowie die Nachfrage nach grünen Alternativen wird auch in der Textilindustrie immer größer. Wir brauchen Alternativen zu herkömmlichen Fasern daher wurde vielleicht in letzter Zeit das Interesse an Bambusfaser immer größer.

Doch was ist eigentlich der Unterschied zu Baumwolle? Grundsätzlich ist der wesentlichste Unterschied der Querschnitt der Faser. Die Bambusfaser kann durch ihren runden Querschnitt größerem Widerstand standhalten und zusätzlich ist es möglich, ein geschmeidigeres Garn zu produzieren. Das Hauptimportland der Faser ist China hier wird der Rohstoff meist von Kleinbauern angepflanzt, geerntet und zur Weiterverarbeitung verkauft.

 

Vorteile

Bambus wächst sehr schnell nach und der Rohstoff kann ohne Verwendung von Insektiziden, Pestiziden oder Düngemittel wachsen. Der Pflanze behagt fast jedes Klima und beim Anbau ist keine künstliche Bewässerung nötig. Die Bambuspflanze bindet zusätzlich noch eine hohe Menge an CO2, wobei hier anzumerken ist, dass (wie bei Bäumen) bei der Abholzung des Bambus dieses CO2 wieder freigesetzt wird.

Nachteile

Leider ist die Bambusfaser aber keine Wunderpflanze wie bei den meisten Dingen gibt es auch hier Nachteile, vor allem ökologische. Kleidung aus Bambus hat grundsätzlich nur mehr wenig mit der ursprünglichen Pflanze zu tun. In einem aufwändigen Herstellungsverfahren wird der Bambus zu einer Bambus-Viskose-Faser. Manche Hersteller verwenden auch giftige Chemikalien, um den Prozess zu beschleunigen, dann verliert der Rohstoff fast gänzlich seine Umweltfreundlichkeit.

Ein weiterer Nachteil wenn nicht der ökologisch schwierigste ist, dass es für Bambusfasern in der Textilindustrie wenige bis keine Zertifizierungen und Siegel gibt.

Fazit

Bambuszellulose an sich ist nachhaltig, aber der Anbau, der Transport und die Herstellung des Produktes entscheiden, wie grün die Faser wirklich ist.

 

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Fairfashion findest du unter: www.sustainabilady.com 

Autor: Laura Traußnig


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